U 552 - Der Teufel im Atlantik
U 552 - Der Teufel im Atlantik

Der Rumpf

 

 

 

Und dann war da noch der Jogurt-Becher, bzw. U 47 wie sie robbe schuf. Um beim Element zu bleiben: ein hässliches Entlein. Aber auch hier kann Abhilfe geschaffen werden. Die Zauberworte sind Schweißnaht und Niete, die beiden Gesellen.

 

Die Detaillierung/Der Umbau zum Typ VII c

Robbes U 47 versucht ein Boot des Typs VII b in der Zeit von 1939 abzubilden. Da es sich bei U 552 um ein Typ VII c Boot handelt, sind schon aus diesem Grund Umbauarbeiten notwendig. Des weiteren fällt der Bausatz nicht gerade durch seine üppige optische Erscheinung auf - das Boot weist nämlich so gut wie keine Detaillierung aus. Nachfolgend kann ich ein paar Tipps zum Umbau geben.

 

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Der Rumpf

Zunächst sind die Flutschlitz-Stanzteile mit den Rumpfhälften zu verkleben. Es lohnt sich, hier sorgsam zu arbeiten - je weniger Spachtelmasse und Schleifpaper werden nachher benötigt.

Nachdem der Rumpf zusammengefügt ist - also in einem ziemlich späten Stadium - kann mit der Detaillierung begonnen werden. Hier stellt sich dann die Frage nach dem Grad. Sollen es nur Schweißnähte werden oder das Komplett-Paket mit Nähten und Nieten. Ich habe mich für letzteres entschieden.

 

 

Die Schweißnähte

Die Frage, wie Schweißnähte im Modell zu erstellen sind ist vielfältig. Zum Teil wird die Ansicht vertreten, dass dies in Bezug auf robbes U 47 gar nicht möglich sei. Das ist natürlich quatsch. Wo ein Wille da ein Weg. 

Mir sind zwei Arten bekannt. Zum Einen können diese aus Stabilit hergestellt werden und zum Anderen aus dünnen Klebestreifen. Vom Prinzip her bin ich der letztgenannten Technik gefolgt - habe sie aber ein wenig verfeinert. Zur Anwendung sind 0,8 bzw. 1,5 mm starke Klebebänder aus dem Modellbauzubehör gekommen. Diese werden in  der gewünschten Anordnung aufgeklebt. Danach sind diese mit einem Lack zu versiegeln. Dies kann ruhig mit dem Pinsel passieren, da dies den Eindruck der Naht verstärkt. 

Im nächsten Schritt werden die Konturen der Nähte hervorgehoben und das typisch "geschweißte" hervorgehoben. Dazu benötigt man sehr dickflüssige Farbe, am besten einen  leicht angetrockneten Lack. Dieser wird so lange auf dem Klebesteifen mit einem Pinsel aufgetragen bis das Ergebnis zufriedenstellend ist.

Fertig sind die Schweißnähte.

 

Die Nieten

Die Nieten geben dem Boot ein ganz besonderes Aussehen und machen es wirklich zu einem Schmuckstück. 

Die Herstellung ist dabei denkbar einfach - aber äußerst zeitaufwendig. Sie bestehen aus kleinen Weißleim-Punkten, die mittels eines dünnen Drahtes aufgetragen werden.

Dafür ist es notwendig aus dem Boot ein Zebra zu machen. Mittels eines Filzstiftes müssen senkrechte Linien im Abstand von 1,5 cm aufgemalt werden. Auf diesen Linien werden dann die Punkte aufgebracht.

 

 

Das Deck

U 552 (1/40), U99 (1/125) und der Kraftei-TurmDas Deck ist ebenfalls nicht Maßstabsgerecht. Deshalb hatte ich zunächst erwogen ein neues zu gestalten. Dies habe ich aber wieder verworfen und mich auf einige Korrekturen beschränkt. So sind einige Flutschlitze verschlossen worden und der Bereich um das 8,8 cm Geschütz und der ursprünglichen 2 cm Flak bearbeitet worden (es empfiehlt sich i.Ü. das Geschütz und die Flak mit einem entsprechendem Bohrer aufzubohren). Um das Geschütz wurden - anstatt des Aufklebers - 1,5 mm Klebebänder in der oben beschriebenen Technik angeordnet. Das achtere Luk wurde auf den ursprünglichen 2 cm Flak Sockel verlegt.

 

Die vorderen Torpedoklappen

Die dem Bausatz beigefügten Aufkleber habe ich nicht verwendet - statt dessen eine Schablone gefertigt und die Umrisse der Klappen mit einem scharfen Messer in den Rumpf geritzt. Die oberen Luken sind ganz freigelegt. und sollen durch bewegliche Klappen ergänzt werden.

 

Das Hecktorpedorohr

Das Hecktorpedorohr wurde komplett vergessen! 

Es lässt sich aber ein solches ziemlich leicht herstellen. Man benötigt dazu eine Plastikröhre in entsprechendem Durchmesser und einen gleichgroßen Bohrer. Mit diesem wird zwischen den Heckrudern ein Loch gebohrt in welches die Röhre geklebt wird. Spachtel - schleifen - fertig.

Es ist beim Einbau darauf zu achten, dass die hintere Tiefenrudermechanik weiterhin frei arbeiten kann.

 

Das Finish

Schließlich muss das Boot noch bemalt werden. Ich habe mich dabei - wie bei allen meinen Weltkriegs U-Boots Modellen - für eine Farbkombination aus Revell-Farben entschieden. Das Unterschiff wird dabei im Ton 77 lackiert. Das Oberschiff, der Turm und das Geschütz in 57, für das Deck Nr. 78. Da dieses Schiff im Wasser operiert, habe ich  den Anstrich noch mit einer Klarlackschicht versehen, so dass das Boot jetzt in einem seidenmatten Ton schimmert. Auf Farbverträglichkeiten achten!

Nach diesen Grundarbeiten fing für mich der wirklich spaßige Teil der Arbeit an - nämlich das Boot durch Farbgebung zum Leben zu erwecken. Zunächst wurde das Deck mit Revell Nr. 9 und einem Kosmetikpad abgerieben. Danach mit stark verdünnter Nr. 57 weitergearbeitet. Schließlich wurden noch einige Roststellen hinzugefügt.

Dann kamen Turm und Außenhülle dran. Leichter dunkler Sprühnebel wirkt Wunder! Dann an den Nähten aufgehellte bzw. abgetönte, stark verdünnte Farbe aufgetragen. Schließlich Rostspuren an den Flutschlitzen und am Anker hinzugefügt. Zu guter letzt mit einem Borstenpinsel und aufgehellten Farbtönen die Oberflächen herausgeholt.

 

Der rote Teufel darf natürlich nicht fehlen! Ich habe dafür ein Word-Dokument erstellt, auf dem sich die beiden Teufel befinden - in trefflicher Größe für den Maßstab 1/40. Dieses Dokument kann dann auf Decal-Folie ausgedruckt werden. Der Teufel ist dann zuzuschneiden und auf dem Turm anzubringen. Zu guter letzt mit Klarlack zu versiegeln.

 

 

Den Anker noch einige Tage in ein Salzwasser-Bad legen - echter Rost ist durch nichts zu überbieten!

 

Noch ein Tipp: Beim Anbringen von Gebrauchsspuren kann es schnell passieren, dass man übertreibt. Also Vorsicht und sich langsam an die Materie herantasten. Weniger ist manchmal mehr!

Ich empfehle daher zunächst eine "Fingerübung", z.B. den Revel-Bausatz U 99 (rechts).

 

 

 

 

 

Zum Original: U552 - Galerie.

 

 

 

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© Markus Last